Wissenswertes



Was ist der Unterschied zwischen FRIZZANTE und SPUMANTE ?

Der wichtigste Unterschied zwischen Frizzante und Spumante besteht im Kohlensäuredruck:

Frizzante: Als Perlwein weist Frizzante einen geringeren Kohlensäuredruck auf, typischerweise zwischen 1 und 2,5 bar. Dies verleiht ihm eine leichte, dezente Perlage. Spumante: bzw. Schaumwein hat einen höheren Kohlensäuredruck mit mindestens 3 bar, was zu einer intensiveren und anhaltenderen Perlage führt.

Beide Weintypen können durch verschiedene Verfahren hergestellt werden:

Frizzante: Die feine Perlage entsteht häufig durch eine kurze zweite Gärung im Autoklaven (Charmat-Methode) oder durch das Hinzufügen von Kohlensäure.
Spumante: Hier erfolgt die zweite Gärung entweder in Autoklaven (Charmat-Methode) oder traditionell in der Flasche (Champagnermethode oder Metodo Classico).

Auch der Flaschenverschluss unterscheidet sich:

Frizzante: Oft mit einem einfachen Korken, Schraubverschluss oder Kronkorken verschlossen, da der geringere Innendruck keine speziellen Sicherungen erfordert.
Spumante: Verwendet wird ein pilzförmiger Korken, der mit einer Agraffe (das ist ein Drahtgeflecht) gesichert ist, um dem höheren Druck standzuhalten.

Beide Weintypen bieten ein breites Geschmacksspektrum:

Frizzante: Leicht und erfrischend, ideal als Aperitif oder Begleiter zu leichten Gerichten an warmen Tagen.
Spumante: Dank seiner intensiveren Perlage und Aromenvielfalt eignet er sich hervorragend für festliche Anlässe und gehobene Gastronomie.

 

Wofür steht das Qualitätssiegel DOCG ?

Die Geschichte des Qualitätssiegels DOCG

Von der Rebsorte zum Qualitätsprodukt

Für die Qualitätskennzeichnung in der europäischen Lebensmittelbranche war 2009 das Jahr der Veränderungen. Einheitlich wurde in der europäischen Union die Abkürzung DOP als Qualitätsmerkmal für sämtliche Agrarprodukte eingeführt. DOP bedeutet „Denominazione di origine protetta“ und wurde an und für sich auch im Weinbereich eingeführt. Die einzelnen Länder dürfen aber weiterhin zusätzlich ihre alten Bezeichnungen verwenden. Bei Wein wird dies in Italien in Form der Qualitätssiegel DOC und DOCG auch weiterhin so praktiziert.

Für das Proseccogebiet brachte 2009 ebenfalls eine sehr einschneidende Veränderung:

Bis zu diesem Jahr gab es für Prosecco keinen Herkunftsschutz. Daher konnte Prosecco sogar in Deutschland oder Süditalien produziert werden. Um diese Wildwüchse zu unterbinden wurde die Prosecco-Traube in Glera umbenannt und das kleine Dorf Prosecco in der Nähe von Triest diente als Namensgeber für ein genau definiertes Anbau- und Produktionsgebiet. Das Gebiet ist zwar sehr weitläufig und reicht von Vicenza im Westen bis Triest im Osten aber dennoch war damit endlich ein Herkunftsschutz möglich.

Der wesentlich größte Teil des Gebietes ist ebenflächig und Prosecco-DOC-Anbaugebiet. Ein kleiner aber feiner Bereich zwischen den Städten Valdobbiadene und Conegliano erhielt den höchsten italienischen Qualitätsstatus – DOCG. Nur 5% der gesamten italienischen Weine erlangen diesen Status!

 

Welche Rebsorten sind bei Prosecco zugelassen ?

Zugelassene autochthone Rebsorten:

Glera
Hauptrebsorte mit einem Anteil von mindestens 85%. Der erste schriftliche Nachweis auf die Sorte in diesem Gebiet geht auf 1772 zurück. Die Sorte ist widerstandsfähig und kräftig mit haselnussbraunen Ranken und recht langen, spärlich besetzten und ausgreifenden Trauben. Die Weinbeeren sind schön goldgelb inmitten von leuchtend grünen Blättern. Sie verleiht den Weinen ausgeprägte Blumen und Fruchtnoten.

Glera Lunga
Eine alte, bereits im 19. Jahrhundert als hier auftretend beschriebene Sorte. Vom “Instituto Sperimentale per la Viticolturedi Conegliano” erforscht, wurde sie im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wieder in den Anbau aufgenommen. Sie unterscheidet sich von der Glera durch die ovale Form der Beere und eine fleischigere Schale.

Verdiso
Autochthone, seit dem 18. Jahrhundert hier weit verbreitete Sorte. Feine rötliche Ranken und leicht eiförmige Beeren, die bei der Reife schön zitronengelb werden. Sie verleiht dem Wein Säure und Würze, besonders in warmen Jahren.

Perera
Eine seit jeher in diesem Gebiet angebaute Sorte, besonders in den Weinbergen rund um den Cartizzehügel. Die intensiv gelben Beeren erinnern im sortentypischen Aroma an reife Birne. Wenn auch nur zu geringen Anteilen eingesetzt, verleiht sie doch in der Cuvée fruchtige Düfte und Aromen.

Bianchetta
Erstmals im 16. Jahrhundert benannt, handelt es sich hier wahrscheinlich um eine einheimische Sorte. Sie zeichnet sich durch kleine, recht gedrungene Trauben aus, die fast immer eine größere Ausbuchtung aufweisen. Reif wird sie schön gelb und scheint durch den natürlichen Duftfilm eine Art wächserne Schicht, wie bemehlt. Sie wird eingesetzt, um den Wein in kälteren Jahren zu veredeln da sie im Vergleich zu den anderen Sorten eher reift. Man findet sie häufig zusammen mit der Verdiso in höher gelegenen und schwieriger zu bestellenden Gebieten.

Zugelassene internationale Rebsorten:

Chardonnay, Pinot Blanc, Pinot Grigio und weiß gekelterter Pinot Noir

 

Prosecco Rosé DOC – Voraussetzungen

1. Anbaugebiet Die Gleratrauben müssen aus einem der neun Prosecco-DOC-Gebiete stammen: Belluno, Gorizia, Padua, Pordenone, Treviso, Trieste, Udine, Venezia oder Vicenza. Für die Zusatzbezeichnung „Treviso“ oder „Trieste“ müssen Ernte, Vinifikation und Abfüllung vollständig innerhalb der jeweiligen Provinz erfolgen.

2. Rebsorten & Verschnitt

  • Mindestens 85 % Glera (klassische Prosecco-Traube), maximal 90 %

  • 10–15 % Pinot Nero, der als Rotwein (mit Maischegärung) vinifiziert wird

  • Keine weiteren Rebsorten zugelassen – im Gegensatz zum weißen Prosecco DOC, bei dem bis zu 15 % anderer Sorten erlaubt sind

3. Herstellungsverfahren

  • Zweite Gärung ausschließlich im geschlossenen Edelstahltank nach dem Metodo Martinotti (Charmat-Methode)

  • Mindestreife auf der Feinhefe: 60 Tage – für feine Perlage und harmonische Aromatik

4. Mindestanforderungen & Kennzeichnung

  • Alkoholgehalt: mindestens 11,0 % Vol. (Spumante)

  • Jahrgangsangabe und der Hinweis „Millesimato“ sind verpflichtend, da Prosecco Rosé DOC ausschließlich als Jahrgangswein zugelassen ist

  • Klare Deklaration „Prosecco DOC Rosé“ oder „Denominazione di Origine Controllata Rosé“ auf dem Etikett

  • Zulassung nur als Spumante – Frizzante oder stille Varianten dürfen nicht als Rosé DOC vermarktet werden

Franciacorta - Italiens edle Antwort auf Champagner!

Franciacorta ist eine angesehene Weinbauregion in der Lombardei, die sich durch ihre exquisiten Schaumweine einen internationalen Namen gemacht hat. Nicht selten wird sie als Italiens Antwort auf den französischen Champagner bezeichnet. 

Franciacorta war der erste italienische Schaumwein, dem die höchste Qualitätsauszeichnung des Landes verliehen wurde: das Prädikat DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita). Seit 1995 steht es für streng kontrollierte Herkunft, exzellente Produktionsstandards und außergewöhnliche Qualität – ein bedeutender Schritt in der Anerkennung der Region als Spitzenproduzent edler Schaumweine.

Was macht Franciacorta so besonders?

Region & Terroir: Die Weinberge erstrecken sich rund um den idyllischen Lago d’Iseo, etwa 70 km nordöstlich von Mailand. Geprägt von eiszeitlich entstandenen Moränenböden und einem gemäßigten Mikroklima, bietet das Gebiet ideale Voraussetzungen für die Erzeugung eleganter und vielschichtiger Schaumweine.

Herstellung: Franciacorta wird ausschließlich nach der „Metodo Classico“ hergestellt – der traditionellen Flaschengärung, wie sie auch beim Champagner Anwendung findet. Die Kohlensäure entsteht dabei durch eine zweite Gärung direkt in der Flasche, was dem Wein seine feine Perlage und komplexe Struktur verleiht.

 

Welche Rebsorten sind für Franciacorta zugelassen ?

Chardonnay in der Franciacorta - Eine edle Rebsorte mit Charakter:

Die Chardonnay-Traube, eine der weltweit geschätztesten weißen Rebsorten, wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in der Region Franciacorta kultiviert und nimmt heute rund drei Viertel der gesamten Anbaufläche ein.

Die aus ihr gekelterten Weine zeichnen sich durch eine exzellente Textur sowie ein intensives, vielschichtiges und duftendes Bouquet aus. Typische Aromen von reifen Früchten und feinen Blütennoten verbinden sich mit einer ausgewogenen Struktur und einer erfrischenden Lebendigkeit.

In der Franciacorta dient Chardonnay vornehmlich als Grundlage für die Herstellung der hochwertigen Schaumweine der geschützten Ursprungsbezeichnung Franciacorta DOCG. In geringerem Umfang findet sie auch Verwendung bei der Vinifikation des stillen Curtefranca Bianco.

Pinot Noir in der Franciacorta - Charakterstarke Rebe mit Tiefe:

Pinot Noir ist die zweitwichtigste Rebsorte der Franciacorta und bedeckt rund 15 % der gesamten Anbaufläche. Zunehmend bereichert sie die ampelografische Vielfalt der Region, insbesondere in höher gelegenen, hügeligen Lagen mit kargem Boden, wo sie ihr volles Potenzial entfaltet.

Diese edle Rebe spielt eine zentrale Rolle in den Jahrgangs- und Reserveweinen der Franciacorta DOCG, denen sie Struktur, Tiefe und bemerkenswerte Lagerfähigkeit verleiht. Darüber hinaus ist Pinot Noir ein unverzichtbarer Bestandteil der Franciacorta-Rosé-Cuvées – mit einem vorgeschriebenen Mindestanteil von 35 % prägt sie maßgeblich deren Charakter und Ausdruck.

Pinot Blanc in der Franciacorta - Kleine Fläche, große Wirkung:

Die Pinot Blanc, eine Rebsorte französischen Ursprungs und Mitglied der weit verzweigten Pinot-Familie, ist die drittwichtigste Traube im Franciacorta-Gebiet.

Zwar nimmt sie mit lediglich 3 % der gesamten Rebfläche nur eine Nebenrolle im Anbau ein, doch ihre Bedeutung für die Komposition der Cuvées ist beachtlich: Sie kann bis zu 50 % der Assemblage ausmachen und verleiht den Weinen feine Nuancen, Eleganz und Balance.

Erbamat in der Franciacorta - Tradition trifft Zukunft:

Die Entscheidung, die Rebsorte Erbamat in die Produktionsspezifikation der Franciacorta aufzunehmen, beruht im Wesentlichen auf zwei zentralen Beweggründen: Zum einen dem Bestreben, die Identität und Einzigartigkeit der Weine durch eine stärkere Verwurzelung im Terroir zu schärfen, zum anderen der Notwendigkeit, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen – insbesondere im Hinblick auf frühreifende Sorten wie Chardonnay und die Pinots.

Mit der sechsten Änderung der Produktspezifikation wurde Erbamat offiziell in die ampelografische Basis integriert. Ihre ausgeprägte Säure verleiht den Grundweinen eine lebendige Frische, ohne das sensorische Profil zu überlagern – dank ihrer aromatischen Zurückhaltung. Aktuell darf Erbamat in allen Franciacorta-Cuvées, mit Ausnahme des Satèn, bis zu einem Anteil von 10 % verwendet werden.